Buchjournal online
Handbücher für Computer gibt es viele. Nicht immer ist der Benutzer am Ende schlauer. Die Zeix Ratgeber gehen mit ihrer Internet-Box einen neuen Weg: Sie überzeugen durch Visualisierung. Damit nehmen sie Einsteigern die Berührungsängste und machen den „späten Einsteigern“ Mut.
Warum ist Ikea so erfolgreich? Weil (fast) jeder die Gebrauchsanleitungen lesen kann. Oder besser gesagt, ohne handwerkliche Ausbildung in der Lage ist, die Arbeitsschritte zügig nachzuahmen. Nach der Devise, heimwerkeln für alle hat der Möbelentwickler aus Skandinavien Schrauben, Dübel, Einlegeböden, Pfosten, Fronten und Scharniere auf einem DIN-A4-Blatt abgebildet, mit Pfeilchen von links, rechts, oben und unten versehen und im Prinzip ist dann meistens auch alles klar und die Laube fertig. Warum groß noch erklären, was sich auf den ersten Blick erschließen soll, zumal Schwedisch nicht jedermanns Sache ist? Dass sich zuhause zwischen Billy Birke und Einbauküche Faktum so manches Drama abspielt, hat Ikea nicht geschadet.
Ähnliche Überlegungen mag der neu gegründete Zürcher Zeix Verlag angestellt haben, als er die Zeix Internet Box entwickelte. Weg vom klassischen Handbuch, hin zu einem Lehrkonzept, das auf Überschaubarkeit und Übersichtlichkeit setzt. In zehn Bereiche gegliedert, enthält die Box zehn Prospekte bzw. Poster, die die wichtigsten Zusammenhänge erklären und Schritt für Schritt alle Aktionen visualisieren, so dass sie leicht nachvollziehbar sind. „So funktioniert das Internet“, „Das brauchen Sie für das Internet“, „So laden Sie Programme aus dem Internet“ sind grafische aufbereitete Themen, ergänzt um knappe Erklärungen, die Einsteigern die Berührungsängte nehmen und vor allem „späte Einsteiger“ motiviert. Und da der Benutzer nun schon mal vor Ort ist, kann er im Zeix-Lexikon alle Fachbegriffe aus allen Heften und Postern nachlesen. Die Internet-Box wirkt in ihrer Text-Bild-Kombination überzeugend – Dramen dürften sich sehr in Grenzen halten.
Mb
aus: Buchjournal online 09. Januar 2002
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