Dies ist ein Posting via Writely. Das Feature „Blog“ ist anscheinend „new“ und „beta“, aber das ist ja heutzutage alles, also gleich mal probieren, ob das geht.
Hat nicht funktioniert. „There was an error accessing your Blog to post this entry. Please try again in a few minutes, as your provider might not be allowing API access right now.“ In your dreams! Entweder, es funktioniert sofort, oder ich probiere es in einem halben Jahr nochmal. Vielleicht.
(Manche Blogger würden jetzt hier abschicken. Um es einfach mal ausprobiert haben. Und wenn ein paar hundert Leute den Blog lesen, brauchen halt ein paar hundert Leute je ein paar Sekunden, um zu sehen, dass der Blogger nur mal was ausprobiert hat. Letztens habe ich ein Posting gesehen, dass ging etwa so: „2 Uhr nachts, ich kann nicht schlafen. Ich werd jetzt mal irgendwas schreiben, aber ich weiss noch nicht was. Ich koch mir erst mal einen Kaffee.“ Trööööt. Falscher Ansatz, wenn man einen breiteren Adressatenkreis hat als die eigene Familie.)
(Ich mag’s, dass Writely jede Minute oder so kurz „saving…“ einblendet und danach dann „Last saved at 09:05:37). Gibt mir ein gutes Gefühl. Bei langen Postings in anderen Webmasken werde ich gegen Ende immer nervös. Wäre ein lustiger Effekt von dem ganzen Ajax-Zeug, wenn das Web den Desktop in Sachen Datensicherheit rechts überholt. Denn wann das AutoWiederherstellen-Feature von Office funktioniert und wann nicht, hat sich mir bisher noch nicht erschlossen.) (Das stimmt weiterhin, auch wenn man mit Writely noch nicht bloggen kann.)
Zur Sache. Ist aus einer kleinen Arbeit, an der ich gerade schreibe.
Der Browser als Fenster des Users auf die Applikations-Welt Das Standardwerk EDV-Grundwissen ist in seiner 7. Auflage von 2004 der Meinung: „Entscheidende Bedeutung kommt bei den meisten Bildschirmanwendungen der Funktionalität des Betriebssystems zu. Dieses bestimmt auch bei der weit überwiegenden Zahl von Anwenderprogrammen die Schnittstelle von Mensch und Computer. In der Regel greifen nämlich die Programme auf viele Dialogfunktionen des Betriebssystems zurück und demnach bestimmt die Qualität dieser Bausteine auch die Qualität der Programme.“ [1]
Die Autoren sind augenfällig nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Wer heute eine Web-Applikation in Windows XP, Mac OS X oder unter Linux benutzt, für den werden die Kernelemente der User Experience sehr ähnlich sein – sie hängen viel mehr von der Benutzerführung innerhalb der Applikation ab als vom umgebenden Betriebssystem, das nach dem Start der Applikation nur noch an wenigen Stellen in Erscheinung tritt.
Als einfaches Beispiel sei die Anwendung „ZKB Onlinebank“ der Zürcher Kantonalbank angeführt, mit drei verschiedenen Kombinationen von Betriebssystemen und Browsern aufgerufen: Windows XP/IE, Linux/Firefox, Mac/Safari. 90% des Bildschirms sehen identisch aus.
Die Bedienung des Browsers beim Aufruf der Einstiegsseite mag variieren, vielleicht auch noch der Login aufgrund der Browser-spezifischen Verwaltung von Logindaten, aber sobald die Applikation läuft, läuft sie in allen drei Varianten praktisch gleich. Unterschiedlich ist lediglich das Aussehen von OS-spezifischen Bedienelementen wie Auswahlfeldern, aber auch das dürften die meisten User nicht mal wahrnehmen.
Insofern dürfte auch die Wichtigkeit des Browsers tendenziell eher überschätzt werden. Zwar schwören die Firefox-Enthusiasten auf die Überlegenheit ihres Tools, und natürlich sind mache Features nett, aber wenn man die User Experience insgesamt mit der des Internet Explorers vergleicht, dürften die Gemeinsamkeiten deutlich über die Unterschiede überwiegen.
[1] Precht, EDV-Grundwissen (2004), S. 655.
(PS. Hm. Nachdem ich über inhaltsleere, eindimensionale Postings gemeckert habe, packe ich selbst in eins über die veränderte Rolle des Betriebssystems Zeug über Writely, Bloggen mit Writely, Blogger-Bashing, AutoSpeichern online vs. lokal. Irgendwie am anderen Ende der Skala auch nicht besser. 🙂
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