Eine kurze Zusammenfassung vom vierten und letzten Tag der Mensch & Computer.
In der Session „UCD & SW-Entwicklung“ schilderten Usability Experten aus verschiedenen Firmen Ihre Erfahrungen bei der Integration von User-Centered Design in den Entwicklungsprozess ihrer Unternehmen. Die Berichte decken sich weitgehend mit den Erfahrungen von Zeix: Die Management-Awareness fehlt über weite Strecken und frühzeitiger Einbezug von Usability-Experten in den Entwicklungsprozess ist zwar erfahrungsgemäss sehr wichtig, wird aber noch allzu oft unterlassen. In den bestehenden, standardisierten Vorgehensmodellen für die Software-Entwicklung wird Usability zwar gelegentlich erwähnt, ist aber nirgendwo explizit vorgeschrieben. Messbare Usability-Ziele werden so nur selten zu einem Bestandteil der Anforderungskataloge. So bleibt den Usability Experten eigentlich nur der Weg, sich über „Success Stories“ bekannt zu machen und so Unterstützung für ihre Positionen zu erhalten und die Integration projektweise zu vollziehen.
Anschliessend folgte eine Reihe von Kurzvorträgen zu Design-Aspekten. Unter anderem wurde eine Untersuchung zur Wahrnehmung in „Virtual Reality“-Darstellungen von Autoinnenräumen vorgestellt. Offenbar ist das menschliche visuelle System nicht in der Lage, Distanzen und Grössen in solchen Simulationen korrekt wahrzunehmen und z.B. die Grösse eines Lenkrades richtig zu schätzen. Dies lässt sich auch dann nicht beheben, wenn gut bekannte Objekte – z.B. eine Getränkedose – als Grössenvergleich in die Simulation einbezogen werden.
Die abschliessende Keynote zum Thema Visualisierung als Ausweg aus der Datenflut, war für mich als Nicht-Informatiker nur schwer zu verstehen. Nach den üblichen Verdankungen und Vorankündigungen für weitere Konferenzen, war die Mensch & Computer 2008 am frühen Nachmittag zu Ende.
Die Konferenz war für mich von einigem Interesse, auch wenn viele Beiträge eher akademischer Natur waren und nicht unmittelbar in der Praxis angewandt werden können. Dennoch habe ich viele interessante Anregungen erhalten, die ich sicher weiterverwenden kann.
Hier noch ein Eindruck aus der „Wandelhalle“ der Konferenz. Weitere Fotos von anderen Teilnehmern findet man bei Flickr.
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