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Die Telefonkabine der Zukunft

Kürzlich war ich geschäftlich in Luzern und habe die Gelegenheit genutzt um die Open WorkBox, die «Telefonkabine der Zukunft», von Swisscom auszuprobieren.

Der digitale Nomade findet darin gewissermassen eine Oase, wo er sich für eine Weile zurückziehen und ungestört arbeiten kann. Die Kabine ist zu diesem Zweck mit einem Internetanschluss, einem Drucker und einem Videokonferenzsystem ausgerüstet.

Ich habe die Open WorkBox schon vor meiner Reise online reserviert. Die Usability des Buchungsprozesses war zu diesem Zeitpunkt schauderhaft. In der Zwischenzeit hat Swisscom bereits ein völlig neues und auf den ersten Blick viel besseres Tool aufgeschaltet.

Für den Zutritt zur Open WorkBox erhält man nach der Buchung einen PIN-Code. Die Kabine ist etwas eng und die Arbeitsfläche für meinen Geschmack viel zu klein. Um wirklich arbeiten zu können, müsste ich neben meinem Laptop auch ein bisschen Platz für Unterlagen haben. Der Internetanschluss per Ethernet-Kabel funktioniert problemlos und man ist sofort online. Den grossen Monitor habe ich nicht ausprobiert.

Um den Drucker nutzen zu können, muss man einen Treiber installieren. Dies wird für viele Business-User schwierig oder gar unmöglich sein, da ihnen die erforderlichen Berechtigungen auf ihrem Gerät fehlen. Alternativ kann man PDF-Dateien über eine spezielle Mail-Adresse an den Drucker schicken, aber ob man sensible Daten so übertragen will, ist für mich fraglich. Und ausserdem wäre es eine Katastrophe, wenn sich die Übertragung irgendwie verzögert und der Druck erst dann erfolgt, wenn bereits der nächste User in der Workbox sitzt.

Videokonferenzen funktionieren nur zwischen den 3 Workboxen in den Bahnhöfen Bern, Luzern und Basel. Aufgrund fehlender Standardisierung dürfte es kaum möglich sein, von einer Workbox aus mit anderen Videokonferenzsystemen zu kommunizieren, was das System meines Erachtens völlig wertlos macht. Wer solche Funktionen braucht, wird sowieso eher auf eigene erprobte Tools wie Skype oder Netviewer zurückgreifen. Der Hauptvorteil der Open WorkBox liegt vor allem darin, dass man in Ruhe telefonieren kann, ohne dass alle mithören können – im Unterschied zum Tisch im Bahnhofbuffet. Aber ob dies für einen kommerziellen Erfolg ausreicht, muss sich erst noch weisen.

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