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Studie: Online Communities und die soziale Integration von 60–75-Jährigen

Inwiefern nutzen 60-75-jährige Internetnutzer Online Communities wie Facebook, Seniorweb oder Wikimedia? Und weshalb nutzen sie sie – oder eben nicht? Diese Fragen beantwortet die aktuelle Studie,
die die Zürcher Agentur für User-Centered Design Zeix mit der Berner Fachhochschule im Rahmen des EU-Forschungs- und Entwicklungsprojekts «Third Age Online» publiziert hat.

Der Testschwerpunkt lag auf den Communities seniorweb.ch (primär interessensbasierte Community), facebook.com (primär beziehungsbasierte Community) und de.wikimedia.org (primär wissensbasierte Community).

Ältere Internetnutzer haben es schwer, wenn sie sich einer Online-Community anschliessen möchten: gravierende Usability-Hürden und fehlende Bekanntheit der Angebote machen es aufwändig, den Einstieg zu finden. Einmal dabei, fehlt es oft an Erklärungen zum Prinzip der Community oder das Erstellen eines eigenen Beitrags ist schlicht zu mühsam.

Konnten diese Barrieren überwunden werden, zeigte sich, dass nicht das Alter entscheidend für die Nutzung einer Online Community ist. Vielmehr zählt die Verbindung zum eigenen Alltag. Alle aktiven Nutzer haben in «ihrer» Community einen ganz persönlichen Nutzen gefunden: ein Hobby, einen Kontakt zu Freunden in der Ferne, eine persönliche Aufgabe. Die Studienergebnisse weisen zudem darauf hin, dass sozial weniger gut integrierte Personen grössere Schwierigkeiten mit der Teilnahme in Online Communities haben als sozial gut integrierte Personen.

Die abschliessenden Empfehlungen der Studienautoren richten sich nicht nur an die Community-Betreiber: Gerade auch Familien, Freunde, Vereine sowie (senioren-)werbetreibende Unternehmen und die Medien sind gefragt, um die soziale Integration von Personen im «dritten Alter» zu fördern.

Originaltitel der Studie: « How Online Communities Can Make a  Contribution to the Social Integration of  Persons Aged 60 to 75». Ein Auszug der Ergebnisse ist als Artikel «Online-Communities im Test: Kein Gold von Silver Surfern» erschienen, publiziert in der Netzwoche 3 vom 29. Februar 2012.

Projekt «Third Age Online»

Die Studie ist im Rahmen des Projekts TAO (Third Age Online) entstanden und wurde von Coop, Swisscom und der Zürcher Kantonalbank unterstützt. Das Projekt TAO steht unter der Federführung der Berner Fachhochschule und wird im Rahmen des Ambient Assisted Living (AAL) Joint Programme durch das schweizerische Bundesamt für Berufsbildung und Technologie, das niederländische Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sport, das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Kommission mitfinanziert.

Im Rahmen des EU-Forschungs- und Entwicklungsprojekts «Third Age Online» hat Zeix in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule eine qualitative Studie zur Nutzung von Online-Communities durch ältere User durchgeführt. Ziel war es herausfinden, inwiefern 60- bis 75-jährige User Online-Communities nutzen oder weshalb sie dies nicht tun.

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