Das iPad: so schön, es immer mit dabei zu haben. Aber ist noch nicht fertig entwickelt. Mit Sicherheit fehlt mindestens ein Button: „Ruhe bitte!“.
Ich kann mit dem iPad z.B. prima surfen, meine Mails und die letzten Facebook-Updates checken und – lesen. Zum Beispiel meine Neuerwerbung «Der Zauberbund» aus der Saga vom Eisvolk:
Eines Abends im Spätherbst des Jahres 1581, als sich am Himmel über Trondheim Eisnebel mit blutrotem Feuerschein … meine Güte, wo ist denn Trondheim, mal schnell googlen …
vereinigte, irrten zwei Frauen durch die Strassen, ohne etwas voneinander zu wissen. Die eine war Silje, ein kaum 17-jähriges Mädchen mit Augen, die vor Einsamkeit und Hunger … plim: Bodo K. folgt dir jetzt auf Twitter … also die vor Einsamkeit und Hunger gross und verständnislos in die Welt schauten. Sie wich in der engen Strasse einer Leiche aus. … plim: «NZZ online – Eilmeldung: Kongolesischer Rebellenführer in Den Haag verurteilt» … Noch ein Opfer der Pest, dachte sie bei sich. … piep piep: nicht vergessen: DH-Termin morgen um 8.00 Uhr … Ich gebe auf!
Da kann ich dem New-York-Times-Artikel, der in der Tagi-Beilage vom Montag zitiert war, nur zustimmen. Scheinbar eignet sich eben ein Tablet à la iPad bzw. der dort erwähnte Kindle Fire doch nicht so doll zum Lesen. Zum Glück kann man das ändern – wir brauchen einfach einen Extra-Button, der automatisch alle Pop-ups und Push-Meldungen verbirgt, wenn wir ein Lesestündchen einschalten. Der müsste dann ungefähr sowas aussagen:
Lesesaal. Ruhhhe! Nicht laut sprechen, Mobiltelefone aus, kein Rennen, kein Chipstüten-Rascheln.
Genau so einen Button fordere ich im Namen von Zeix (… und des Eisvolks) ! … Und diejenigen, die am Desktop mal eine Stunde ungestört arbeiten wollen, dürfen sich gerne anschliessen :-). Hier schon mal ein Designvorschlag:
Nachtrag: Apple liest mit ...
Ein Jahr später hat sich das Problem erledigt und Apple führte die „Don’t disturb“ Funktion ein. Also Wer hats erfunden?
Kommentare
Ina Hedwiger
22.03.2012 - 21:15Gut, dass Du das ansprichst – nein, das reicht eben nicht! Der Flugmodus scheint nur auf den ersten Blick das Problem zu lösen – der funktioniert ja nicht nur auf Notebooks 😉 Denn dann kann man ja auch nichts mehr nachschlagen (sehr nützlich bei Buzzword-Literatur und natürlich fremdsprachigen Büchern). Und ein total Lesesaal-konformer Use Case.
Philip
22.03.2012 - 17:56Notebooks haben das in der Regel schon als Hardware-Schalter zum ausschalten jeglicher Funkverbindungen, damit man es im Flugzeug benutzen kann.
Das geht auch sehr einfach. Trotzdem lese ich aber noch keine Bücher auf meine Notebook. 🙂