CEO out of Office - wenn das Management spielen geht
Digitaler Wandel lässt sich nicht verordnen. Deshalb empfiehlt Peter Hogenkamp allen Führungskräften «Geht Spielen!». Wir bei Zeix haben das getan: mit Führungskräften, Teenies und UX-Profis – hier eine praktische Anleitung zum Nachahmen.
Einen Manager des digitalen Wandels suchen bringt nicht viel in der digitalen Transformation: da muss das Top Management schon selber ran und sich unter die Early Adaptors wagen, so Peters Aufruf zu mehr Spieltrieb und Neugier.
In unserer Branche gehört Spielen natürlich dazu: wann summt jetzt diese AppleWatch, was würden wir beim Kaffeeholen mit Alexa besprechen und wann macht ein Beacon am WC Sinn? Da kam dieser Artikel unserem Spieltrieb natürlich gerade recht.
7 Tipps, was Führungskräfte spielen sollten
Hier die To-Do-Liste (Quelle: Kress Pro), die wir durchgespielt haben – nicht nur an unserem Planungstag:
- Kaufen Sie sich ein Virtual-Reality-Headset. Die Budget-Variante: Google Cardboard (15 Dollar); mit etwas mehr Budget: HTC Vive (1.000 Euro plus allenfalls ein neuer PC).
- Arbeiten Sie eine Woche lang nur mit mobilen Endgeraeten – wozu ich nicht den Windows-Laptop zaehlen wuerde, aber: Ihr Smartphone, ein Tablet (haben Sie beides schon) oder ein Chromebook (ab 250 Euro). Nebenbei testen Sie, wie gut Ihre eigenen Angebote damit funktionieren.
- Setzen Sie sich ein paar Tage in einen Co-Working-Space und schauen Sie zu, wie die Hipster dort arbeiten. Kosten: ab circa 10 Euro pro Tag. Achtung: Sie laufen Gefahr, geduzt zu werden!
- Machen Sie einen Programmierkurs oder irgendeinen Kurs via Coursera oder bei Codecademy. Das meiste ist gratis und niemand sieht Sie. Suchen Sie etwas aus, das ganz anders ist als Ihr Job.
- Kaufen Sie sich eine Drohne (gute ab rund 1.000 Euro) und/oder eine 360-Grad-Kamera (ab rund 300 Euro), filmen Sie Ihre Welt von oben oder in die Runde, laden Sie das Ergebnis zu Youtube hoch. Fortgeschrittene schauen es mit dem VR-Set von Punkt 1 an.
- Mieten Sie einen Tesla fuer ein Wochenende (ab rund 400 Euro). Testen Sie das Auto, von dem deutsche Hersteller Ihnen weismachen wollen, es fahre einfach «nur» mit Strom – dabei ist es auch ein rollendes Gadget und ein Blick in die Zukunft.
- Spielen Sie Pokemon Go! Es kostet nichts, es ist einfach, Sie kommen an die frische Luft und koennen endlich mitreden (oder wissend schweigen). «Augmented Reality», also ueber die reale Welt eine virtuelle Schicht zu legen, ist schon seit zehn Jahren ein Thema – hier ist endlich die erste Anwendung, die Spass macht.
Das sind unsere Erfahrungen damit
1. Beseitigen Sie technische Hürden
Headset in Betrieb nehmen, Drohne vorher ausprobieren, nötige Apps installieren. So gibt’s keine Durchhänger beim Anfangen und die Gruppe ist schnell voll dabei. Die im Artikel beschriebenen Hürden fallen weniger ins Gewicht.
2. Erwartungen managen
Es geht um den Weg. Am Ende des Tages brauchen wir keine innovative Anwendung von «Pokemon Go» ins Protokoll zu schreiben. Der Spass zählt. Gewonnen hat, wer am meisten ausprobiert. – Fehler machen ist erlaubt und erwünscht (wahrscheinlich ist eh ein Programmfehler schuld 😉) Der Preis ist je nach Saison heisse Schokolade bei Schober oder ein Glacé vom Jacobsbeck.
3. Geben Sie Starthilfe
Technologie ist meist nur die Bühne für das eigentlich umwälzend Digitale: Bringen Sie eine Auswahl von Apps und Anwendungen mit zum Ausprobieren. Mehr Auswahl ermöglicht, dass jeder seinen Interessen folgen kann, mehr Neugier aufkommt. Fragen Sie dazu die Lehrlinge, Abteilungsleiterinnen und Ihren Catering-Zulieferer, was sie online gerade toll finden.
4. Wählen Sie die passende Umgebung
Wenn Sie es vermeiden können, gehen Sie nicht im Schneeregen mit Drohne und Pokemon Go im Frost spielen – denn dann sind die Handyakkus nach einer halben Stunde leer, getesteter Fakt 😊.
Eine tolle Umgebung, um zum Spielen zu motivieren, sind die Informatiktage, eine Art Werkschau und Betriebsfest der Informatik-Branche im Kanton Zürich. Sie finden jeweils im Juni statt.
An den Informatiktagen 2016 haben wir selbst mitgemacht und eine Ausstellung voller «Spielzeuge» im Zeix-Haus zusammengetragen. Die haben wir unter uns UX-Profis, sowie mit den Besuchern ausprobiert: Virtual Reality, Gestensteuerung, Sprachassistenten, Prototypen, Big Screen Anwendungen. 2017 waren wir an den Informatiktagen selbst unterwegs und haben uns von Postenläufen, Roboterdemos und programmierbaren Marienkäfern inspirieren lassen.
5. Wechseln Sie die Spielgefährten
Spielen Sie nicht nur mit Gleichgesinnten: toll ist es z.B. ein Conversational Interface wie das Amazon Echo (Alexa) einmal mit Teenagern auszuprobieren. Ihre Fragen an Alexa und der Gesprächsverlauf werden Sie überraschen.
Im Business-Umfeld geben z.B. lernende Krankenschwestern einem Chatbot als Patientenklingel ganz andere Dialoge mit als dies Ärzte tun würden. Den Use Case «Muss aufs WC gehen» übersetzten sie in
- a) brauche Hilfe beim Aufstehen
- b) Bettschüssel mitbringen
- c) gleich mit Wischmop und Eimer kommen.
6. Nicht aufgeben
Wiederholen Sie Ihre Anregungen zum Spielen. Stellen Sie die Anschaffungen (Drohnen, Headset etc.) auch anderen in der Firma zur Verfügung. Neben der Kaffeemaschine ist ein super Platz dafür.
Die Zeix-eigene Apple Watch wurde von diversen Mitarbeitern wochenweise ausprobiert. Diejenigen, die sich nicht trennen konnten, haben danach eine eigene gekauft. Und Alexa (AmazonEcho) belustigt immer wieder Kinder von Zeix-Mitarbeitern und sonstige BesucherInnen mit ihren Witzen.
Fazit: Der Aufbau einer Spielkultur braucht Geduld, da der Nutzen nicht gleich sichtbar wird. Sie lohnt sich aber immer. No Risk, no Fun.
Und wie wird mein Projekt kinderleicht? Mit Zeix.
Strategie und Innovation
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