Remote Design Sprint – Innovation trotz Lockdown
Lockdown: Alle sind im Homeoffice und die Kreation steht still? Nicht unbedingt. Mit der BKW haben wir einen virtuellen Design Sprint durchgeführt. Der Methoden- und Toolmix aus physischen Workshops mit Remote Kommunikation hat gezeigt, dass der Erfolg im Team entsteht, nicht im Workshop-Raum.
Ein Design Sprint dauert in der Regel fünf Tage en bloc und es ist wichtig, dass das Team dabei fix zusammenarbeitet.
Für die Fragestellung der BKW Gruppe war der Design Sprint das richtige Mittel, keine Frage, aber mitten im Lockdown? Fünf Tage ständig via Bildschirm? Geht das? Nein. Es war klar, dass das anders funktionieren muss und so haben wir den Design Sprint eben umgebaut.
Gut zu Wissen
Der Design Sprint ist von Google entwickelt worden, basierend auf Methoden des Design Thinking. Innert 5 Tagen wird das Problem analysiert, Lösungsideen entwickelt, die beste davon ausgewählt, in einem Prototyp umgesetzt und getestet. Mitentscheidend für den Erfolg ist die Teamzusammensetzung.
Der passende Tool-Mix
Kommunikation
Als Backbone für die Kommunikation haben wir uns für Microsoft Teams entschieden, weil das Tool bei BKW etabliert ist und gut funktioniert. Es wären jedoch fast alle üblichen Verdächtigen für Videoconferencing (Zoom, Hangout, Skype…) in Frage gekommen.
Kollaboration
Für die Ideenentwicklung haben wir die Online-Whiteboardlösung «Miro» verwendet, welche einige sehr schöne Features hat und erlaubt, den Workshop-Ablauf gut zu steuern. Es braucht deutlich mehr Vorbereitung als bei einem physischen Workshop. Ein grosser Vorteil im Remote Design Sprint besteht darin, dass das potentiell unendlich grosse Whiteboard gleichzeitig die Dokumentation des Prozesses und der Resultate sicherstellt.
Prototyping
Während des Workshops waren weiterhin Papier und Bleistift die Tools der Wahl. Die Handskizzen haben wir per Handy-Foto-Upload auf das Miro-Board gehängt. Für das weiterführende Prototyping kam Figma zum Einsatz, da sich damit schnell verschiedene Fassungen umsetzen lassen und es kollaborativ gut funktioniert.
User Research bleibt gleich ...
Wie in physischen Workshops brachten wir im ersten Workshop bereits frisches Wissen über die User mit. Ohne vorherigen User Research läuft man sonst schnell Gefahr, Ideen zu entwickeln, die komplett an der Zielgruppe vorbeigehen. Dies erspart unnötige Diskussionen von Annahmen.
... aber der Ablauf verändert sich
Wir haben für die Remote-Version zwei entscheidende Änderungen am klassischen Design Sprint Setup vorgenommen:
- Der Ablauf war nicht en bloc. Stattdessen organisierten wir als Grundgerüst vier Workshops, verteilt über knapp vier Wochen. Das hat zwei Vorteile: Erstens ist es einfacher, die richtigen Teilnehmer’innen zu organisieren und zweitens hat man zwischen den Workshops Zeit, Dinge weiterzuentwickeln.
- Wir konnten so schon nach der 1. Runde einfache Prototypen zur Visualisierung erarbeiten, die wiederum die Kundin am nächsten Workshop mit uns weiterentwickeln konnte.
Krise und Stimmungstief
Der Start war gut, die Zusammenarbeit sehr produktiv und das obwohl aufgrund technischer Homeoffice-Beschränkungen gar nicht alle mit Video dabei sein konnten. Die Stimmung war super – bis zur Krise: Am Schluss des zweiten Workshops äusserte ein Entscheidungsträger ernsthafte Bedenken «Wie kriegen wir da je etwas Brauchbares zusammen?».
Stimmungstiefpunkt. Weder die Erklärung des Prozesses noch der Aufruf «Trust the process» von Teilnehmenden mit Design-Sprint-Erfahrung konnten seine Bedenken zerstreuen.
In einer extra Telefonkonferenz überprüften wir deshalb unter 4 Augen, ob Anforderungen im Prozess verloren gegangen waren und nahmen diese Anliegen auf. Hier kam uns wiederum die Ausdehnung des Design Sprints zu Gute, welcher diesen wichtigen zusätzlichen Abgleich überhaupt ermöglicht hat.
Learning: Im Remote Workshop muss man die informellen Abstimmungen extra planen.
Ende gut dank Vertrauensvorschuss
Das Resultat kann sich sehen lassen. Der Prototyp zeigte die Gruppenleistung und entsprach allen Vorstellungen. Das lässt auch das Fazit der Teilnehmenden hören:
Vertrauen in den Prozess und etwas Geduld ist notwendig, damit sich Kreativität entfalten kann. Es braucht die Öffnungsphase, die vielen Visualisierungen, die damit verbundene Unklarheit, wohin es geht, um auf Basis dieser Auslegeordnung alle wichtigen Punkte in einem finalen Prototyp zu konsolidieren und User-Feedback einzuholen. Die so erarbeitete Idee wurde inzwischen erfolgreich bei der BKW Konzernleitung präsentiert.
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