Veranstaltungssites müssen informieren und begeistern. Mit klaren Inhalten, überzeugender Struktur und nützlichen Features ziehen sie mehr Teilnehmende an. Hier sind 10 Tipps, wie Sie Ihre Event-Website zum Erfolg führen.

1. Stiefkind Datum und Ort

Datums, Zeit- und Ortsangaben zur  Veranstaltung können nicht gross und oft genug erwähnt werden.  Wer seine (weitreisenden) User wirklich liebt, gibt die Region bzw. das Land der Veranstaltung mit an. Das gilt für

  • den Header der Website (nicht nur der Homepage!), wie auch für
  • jeden versendeten Newsletter (nein, die Leute erinnern sich nicht  vom letzten Mal…),
  • Banners, Printmailings usw.
Banner der Konferenz «Mensch und Computer», die vom 6. bis 9. September 2015 in Stuttgart stattfand, mit Schwerpunkten HCI (Human-Computer Interaction), UX, CSCW und Usability.
Seltener zu finden als man glaubt: Zeitpunkt und Ortsangabe im Header bei den Konferenzen «Mensch und Computer» und Internet World.

2. Geben Sie Ihrem Event (Kurz-)Profil.

Vergessen Sie hier Werbetext und Call-to-Action. Sie schreiben diesen Text fürs ganze Jahr und für alle: Besucher, Sponsoren und die Medien. Mit etwas Glück wird genau dieser Kurztext weiter verbreitet: Der Text sollte deshalb alleine funktionieren und Ihr Event gut skizzieren.

Foto von «Textile Field» (2011) von Ronan und Erwan Bouroullec, ausgestellt beim London Design Festival. Menschen entspannen auf farbigen, gestreiften Liegeflächen in einem großen Saal, der Kreativität und Design feiert.
Gut gemacht (der Text, nicht die Platzierung leider) vom London Design Festival

3. Übersicht schafft Tempo

Will und kann ich am Event teilnehmen? Der User sollte alle Infos, die er für seine Entscheidung braucht, im Content der Website selbst finden und so schnell entscheiden können. No Go:  Infos zu Sponsoring-Paketen oder Call 4 papers nur als PDF anbieten  oder Ticket-Preisübersichten erst nach Weiterleitung auf ein externes Ticketing-Systemen wie eventbrite und Co. offenlegen.

4. Trenne Infos von Funktionen

Was gerne verwechselt wird: die Ticketübersicht ist eine Content-Seite. Sie sollte «Tickets» oder «Preise» heissen, da sie der Information und Auswahl von Tickets dient. «Register» oder «Jetzt Tickets kaufen» weisen auf eine Funktion hin. «Jetzt kaufen» in der Navigation irritiert User immer wieder in Usability-Tests. Sie wollen zuerst Infos für ihre Entscheidung sehen und noch nicht kaufen.

5. Sagen, was es gibt (und was nicht)

Gerne werden im Inhalt der Event-Website Kerninfos vergessen, z.B. die Termine für zeitlich limitierte Preise und Tickets, die es grade nicht gibt. Gut darüber nachgedacht (und wohl auch mit dem Kundenservice geredet) haben die Organisatoren bei der Spielwarenmesse Nürnberg:

Webseite für den Ticketkauf zur Spielwarenmesse 2016 in Nürnberg. Der Inhalt enthält Informationen zu Eintrittspreisen, Vorverkaufsmöglichkeiten und weiteren Links wie Öffnungszeiten und Anreiseinformationen.
Tickets kaufen bei der Spielwarenmesse Nürnberg

6. Besucher planen lassen

Je toller und vielseitiger Ihr Event ist, umso mehr ist die Website auch eine Planungsgrundlage für den Besuch der Veranstaltung. Bei der Erschliessung zählt die User-Perspektive: wie plane ich meinen Eventtag und verpasse nichts? Genügt mir ein Tag oder brauche ich mehr Zeit vor Ort? Ermöglichen Sie verschiedene Zugänge zu Ihrem Programm, aus Sicht der Besucher (nicht der Veranstaltungsorganisation).

Webseite des Tanzfestivals «Zürich Tanzt 2015» vom 8. bis 10. Mai, mit einem Programmfilter nach Tanzstil, Altersgruppen und Formaten sowie Download-Optionen für das komplette Programm als PDF.
Gut gelöst hat das die Festivalsite zuerichtanzt.ch

7. Mobile, Mobile, Mobile!

Veranstaltungssites müssen auf Mobiltelefonen gut dargestellt werden – dringender als manch andere Site. Denn gerade bei Events ist der User mobil: ob Sie mit Plakaten oder Newslettern werben, ob es um die Anreise oder den Raum des nächsten Vortrags geht  – der Blick aufs Mobile ist naheliegender als sonstwo.

Das bedeutet insbesondere, dass die Elemente gross genug sind, um mit den Finger darauf zu klicken (was leider keineswegs selbstverständlich ist, wenn man aktuelle Seiten anschaut).

8. Twitter nicht vergessen

Zeigen Sie den Hashtag (z.B. #wiadzh) prominent z.B. auf der Startseite, im Programm, im Header und bei der Begrüssung zur Veranstaltung und stellen Sie so sicher, dass sich ihre Meinungsführer finden, wenn sie über Ihr Event zwitschern. Verwenden Sie ihn auch kurz vor der Veranstaltung in ihren eigenen Tweets, damit er in der Community Fuss fassen kann.

9. Positive Emotionen muss man nutzen

War das Event fantastisch und die Besucher schwärmen? Ausnutzen!  Am Tag nach dem Event beginnt das Marketing fürs nächste Mal …

Das geht mit gutem Text …

… oder mit Bildern, Film und Links:

Webseite der Konferenz «From Business to Buttons», die am 21. April 2015 in Stockholm stattfand. Die Veranstaltung konzentrierte sich auf User Experience, Service Design und Innovation, mit Links zu Präsentationen und Videos. Ein Hinweis auf die Planung für 2016 wird ebenfalls angezeigt.
After Event Marketing mit Eleganz. So gesehen bei der Stockholmer Kultveranstaltung «Business to Buttons»

10. Ganzjahresjob: Halte Fans bei der Stange

Und schon wieder sind Zeit und Ort wichtig. Wer z.B. das Zürcher Röntgenplatzfest kennt und liebt, muss noch nicht mal auf die Website, um sich den nächsten Termin in den Kalender einzutragen. Eine gut gepflegte Meta-Description oder hier einfach die ersten beiden Sätze auf der Startseite machen‘s möglich:

11. Den Segen des Erfolges managen

Gute Events kommen jährlich wieder – 5 Jahre oder mehr sind keine Seltenheit. Für das Archiv bietet es sich an, Sub-URLS für die einzelnen Veranstaltungsjahre anzulegen, z.B. «2014.wiadswitzerland.org». Die aktuelle Veranstaltung sollte aber besser ohne Jahr auskommen. Grund: Sie ist so schneller als Hauptsite erkennbar, auch von Google.

Fazit:

Eine gute User Experience ist die Summe vieler Details. Deshalb kann es keine generelle Usability-Checkliste geben. Schon am relativ einfachen Thema «Veranstaltungen im Web» wird deutlich, wie vielfältig die Anforderungen sind, um sinnvolle Informationen für verschiedene Zielgruppen am richtigen Ort darzustellen. Die schönsten Seiten sind nicht unbedingt auch gut bedienbar. Keines unserer «Good practices» macht alles richtig. Aber wir hoffen, die Sammlung guter Ideen hilft Ihnen dabei, dass Ihre Site zu den Besten zu gehört.

Und wie erhält mein Projekt eine gute User Experience? Mit Zeix.

User Experience Design

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Expertisen und Content

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