In den letzten Jahren versuchen sich die Bibliotheken zunehmend im Markt von „lebenslangem Lernen“ zu positionieren – – angesichts schwindender Finanzen und nicht zuletzt wegen der Aufgaben, die sich im Zeitalter der elektronischen Publikation verändern. Der Workshop in Konstanz zeigt den Status-Quo der Bemühungen.
Am 8./9. November 2007 fand in Konstanz der Workshop on Information Literacy, KWIL statt. Die refererierenden Bibliothekare schauen optimistisch in die Zukunft und erzählen von ihren Methoden und Techniken, Akademikern nach dem Studienabschluss (also Doktorierende, Postdocs, Profs etc.) zur Weiterentwicklung ihrer „information skills“ zu bewegen.
In den letzten Jahren versuchen sich die Bibliotheken zunehmend im Markt von "lebenslangem Lernen" zu positionieren.
– angesichts schwindender Finanzen und nicht zuletzt wegen der Aufgaben, die sich im Zeitalter der elektronischen Publikation verändern. Auch kümmert sich sonst niemand so richtig drum: Alle fordern hervorragende Fähigkeiten, aber niemand überprüft ihr Vorhandensein oder trifft Massnahmen, um sie zu fördern.
Die Analyse der „information literacy of advanced learners“ ist ernüchternd: Viele erfahrene Forscher haben Mühe, Information auf ihrem Fachgebiet zu finden, zu bewerten, zu verdichten und weiter zu verarbeiten.
In einer Befragung der Universität Konstanz gaben über 70% der Teilnehmer an, mit Suchmaschinen nach aktuellen Forschungsergebnissen in ihrem Fachgebiet zu suchen.
Merke: Publikationen in Datenbanken – z.B. Bibliothekskatalogen – werden von Suchmaschinen in der Regel nicht gefunden. Wenn sie d
Natürlich geben die Wissenschaftler ihre Defizite nicht zu oder wollen sie nicht kennen. Deshalb kommen sie auch nicht auf die Idee, sich auf diesem Gebiet weiterzubilden. Die Referenten haben sich einiges einfallen lassen. Sie locken gestandene Akadamiker in Kurse im Umgang mit Software zur Literaturverwaltung (EndNote) oder zu Publikationen im Internet (Open Access) und schmuggeln Tipps für die Recherche in ihre Kurse ein. Oder sie stellen den Wissenschaftlern Fragen, die sie nicht lösen können, und stacheln somit ihren Ehrgeiz an, neue Strategien zu lernen. Sehr geschätzt von den Akademikern wird die persönliche Beratung. Um Ressourcen zu sparen, werden dafür immer öfter Mittel wie Blogs, Wikis, Chats oder Podcasts eingesetzt. Ob deren Einsatz wirklich den erwünschten Effekt erzielt? Die meisten Forscher wissen beispielweise nicht, was ein RSS-Feed ist.
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