Alle Menschen sollen Freude an der Benutzung digitaler Produkte haben. Der Accessibility Developer Guide (ADG) stellt verlässliche Best Practices zur Verfügung, um barrierefrei zugängliche Websites und Webapplikationen zu entwickeln, die dem gerecht werden. Das gesammelte Wissen ist unter Federführung der Stiftung «Zugang für alle» im Austausch mit Agenturen wie uns entstanden. Der ADG ist öffentlich zugänglich und 100% Open Source.
Welche Probleme löst der Accessibility Developer Guide?
Die Kriterien, wie Websites für alle User verständlich und bedienbar gemacht werden können, sind in internationalen Standards wie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) geregelt. Erst kürzlich haben wir über die Neuerungen der WCAG 2.1 geschrieben. Im Netz gibt es zwar zahlreiche Seiten mit Beispielen und Bibliotheken, die zugängliche Lösungen versprechen. Doch das Wissen ist verstreut, oft veraltet und die Qualität für nicht spezialisierte Entwickler*innen schwer beurteilbar. Der ADG bündelt nun relevantes Hintergrundwissen, erklärt Schritt für Schritt, wie Screenreader und andere Prüftools eingerichtet werden können und stellt eine Sammlung von vorbildlichen Beispielen gängiger Komponenten zur Verfügung. Entwickler*innen fällt es so leichter, ihr Wissen zu Accessibility aktuell zu halten, sich auszutauschen, ihre Erfahrung in Kundenprojekte einzubringen und letztlich sicherzustellen, dass Websites und Applikationen barrierefrei sind und von allen benutzt werden können.
Bisher ist zudem das Know-How, wie Sites mit Webtechnologien zugänglich für alle gemacht werden können, in vielen Agenturen nur punktuell vorhanden. Von Projekt zu Projekt wurden Widgets wieder neu programmiert und von jeder Agentur unterschiedlich implementiert. Mit dem ADG haben sich nun die führenden Agenturen der Schweiz für Frontend-Entwicklung mit der Stiftung «Zugang für alle» zusammengetan, um praxisnahe Branchenstandards zu etablieren.
Warum engagiert sich Zeix beim Accessibility Developer Guide?
Menschen mit Einschränkungen sind relevante User. Seien das nun Blinde, Hörbehinderte, Menschen mit motorischen Einschränkungen, kognitiven Beeinträchtigungen oder einfach mit eingeschränkter Sehkraft. Sie alle wollen online Informationen finden, miteinander kommunizieren oder einkaufen. Es ist nur fair und im Interesse der Anbieter, dass wir sie nicht zusätzlich behindern, indem wir ihre Bedürfnisse ausser Acht lassen. Darüber hinaus kommen verständliche und auf vielfältige Weise wahrnehm- und bedienbare Websites allen zugute. Wenn eine Website sauber semantisch aufgebaut und gut zugänglich umgesetzt ist, können wir uns beispielsweise den Text vorlesen lassen oder alle Elemente auch mit der Tastatur ansteuern. Zugängliche Websites sind auch besser auffindbar, denn Suchmaschinen sind ebenfalls blind. Als Agentur für User-Centered Design sind wir Anwält*innen für die Bedürfnisse der User – und zwar aller User.
Wir sind stolz, zum Gelingen des zukunftsweisenden Projekts Accessibility Developer Guide beizutragen. Wir verpflichten uns, im Austausch mit der Community an dessen Weiterentwicklung mitzuarbeiten. Wir glauben, dass sich Frontend-Entwickler*innen anhand robuster Beispiele in konkrete Anwendungsfälle von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eindenken lernen. Digitale Produkte, die mit mehr Liebe zum Detail und Empathie für die User entstehen, sind bessere digitale Produkte.
Mitmachen und unterstützen
Auch Sie können mithelfen, die hohe Qualität des ADG aufrecht zu erhalten und ihn um weitere Abschnitte zu erweitern.
- Agenturen können der Accessibility Alliance beitreten und ihren Beitrag leisten, indem sie Mitarbeiter*innen eine bestimmte Anzahl Tage an der Weiterentwicklung und Vermarktung des ADG arbeiten lassen. Frontend-Entwickler*innen können sich an unseren Hackdays beteiligen und – wie bei Open-Source-Projekten üblich – Pull Requests einreichen. Das Repository ist auf GitHub.
- Firmen können das Projekt unterstützen. Jedes der 111 Beispiele im ADG wurde von mehreren Screenreader-Usern mit Behinderungen getestet, in verschiedenen Browser/Screenreader-Kombinationen. Kontaktieren Sie Sylvia Winkelmann-Ackermann, die Geschäftsführerin der Stiftung Zugang für alle, falls Sie Sponsor werden möchten.
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