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Design der Zukunft: Kollaboration mit Kindern und KI

Wie stellen sich Kinder mögliche Zukünfte vor? Gut 20 Kinder im Alter von 11–14 Jahren übten sich beim WUD4Kids Workshop zum World Usability Day 2023 im «Future Design» und in anderen Methoden des User Experience Designs. Die Konzepte der Kids legen nahe: Die KI wird wohl zur 2. Haut.

Vier AI-Generierte Bilder, ein explodierende Militärstiefel, ein Roten Roller mit einem Einkaufskorb voller Obst, schlanke Frau mit einem steifen Kleid aus schwarzen Panels, schlanke Frau mit einem Kleid aus lichtstrahlenden Plättchen.

Zeithorizonte verstehen lernen

Wir gestalteten nun zum 3. Mal einen ganzen Tag, in dem die Kinder u.a. vom «Bionic Man» für Nutzerbedürfnisse sensibilisiert wurden. Ausserdem lernten sie heutige Berufsfelder im UX kennen und übten sich im Prototyping.

Ihre Aufgabe: sich vorstellen, welche Gegenstände in 10 Jahren für Mobilität, Mode & Kleidung, im Supermarkt und in Games zum Einsatz kommen könnten …

Eigentlich befasst sich Zukunftsdesign mit Szenarien in 30 oder 50 Jahren. Der Zeithorizont wie auch die Themen sollten jedoch für die Kinder leicht fassbar sein. Vor 10 Jahren waren sie schon geboren und haben teilweise erste Erinnerungen aus dieser Zeit. Sie können begreifen, wie viel Zeit dies in etwa ist.

In einem Spiel durften sie nachspüren, wie lange neue Entwicklungen brauchen, bis sie zu alltäglicher Normalität werden: Dass es schon vor über 100 Jahren motorisierte Trottinetts gab oder dass sie selbst in etwa gleich alt wie das iPhone sind. Das überraschte sie doch sehr! Bewegung, Kleidung, Einkaufen und Spielen sind Themen ihres Alltags, zu denen sie bereits eigene Erfahrungen und Meinungen haben.

Die Themen teilten wir auf vier Whiteboards mit Fragen zum Thema auf:

Wie wird das Design von der heutigen Realität und dem Wissen über eine Vergangenheit beeinflusst? Wann beginnt die Zukunft? In 3, 5, 10 oder erst in 30 Jahren? Wenn wir heute versuchen, Lösungen zu schaffen, die nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch nachhaltig sind, müssen wir unser Gefühl für die Dimension Zukunft schärfen.

Doch wie sehr schränkt uns Erwachsene ein, was wir in der Gegenwart erleben, wissen oder bereits erlebt haben?

Deshalb fragten wir die Expert:innen für Zukunft: die Teilnehmer:innen am WUD4Kids, der Nachwuchs-Konferenz am World Usability Day. Wie stellen sie sich alltägliche Tätigkeiten wie Essen, Kleiden, Bewegen und Spielen in 10 Jahren vor?

Das Programm führte sie durch verschiedene Methoden von UX Research und Produktentwicklung in einer (teil-)digitalisierten Welt. Mit der Szenarientechnik «Future Design» rücken wir jedes Jahr auch Aspekte der langfristigen Gestaltung von Lebensraum in die Aufmerksamkeit der Konferenzbesucher.

Was ist WUD4Kids?

WUD4Kids ist die Kinderkonferenz, die seit 2021 zum World Usability Day (WUD) Kindern das Berufsfeld rund um Usability näher bringt. Sie fällt immer auf den gleichen Tag wie der Nationale Zukunftstag. Unter dem diesjährigen Motto der Konferenz «Collaborate & Cooperate for a better future» erhielten die Kinder und auch wir eine grossartige Gelegenheit, gemeinsam über die Zukunft und die Gestaltung einfacher zu bedienender Produkte und Dienstleistungen nachzudenken.

Ein Whiteboard mit vielen klebrigen Notizen, auf denen Fragen und Ideen zur Zukunft des Verkehrs im Jahr 2033 festgehalten sind. Die klebrigen Notizen enthalten Fragen wie
Ideenflut zu Lebensbereichen der Zukunft. Und was passiert bei Stromausfall? "Kein Problem, ich hab doch Solarzellen." (Jan, 12).
Ein Whiteboard mit vielen Notizen zu Mode und Kleidung im Jahr 2033. Die Notizen enthalten Fragen wie
Ein Whiteboard mit vielen Klebezetteln, die Ideen und Überlegungen zur Zukunft des Einkaufens im Jahr 2033 festhalten. Die Aufkleber enthalten Fragen wie
Ein Whiteboard mit vielen Haftnotizen, die Gedanken und Ideen zu Spielen und Games im Jahr 2033 festhalten. Die Haftnotizen enthalten Fragen wie

In thematischen Gruppen eingeteilt, machten sich die Kinder Gedanken, was die Welt 2033 ausmacht.

Einige Kinder schrieben Begriffe, vielen fiel es leichter, kleine Skizzen zu machen und diese zu erläutern. Das Bilder-Generieren lag den Kindern offenbar. Die Zeichnungen sowie die Erklärungen inspirierten wiederum andere Kinder zu weiteren Ideen. So waren die von uns vorbereiteten Wandtafeln schnell mit Einfällen gefüllt (… Vielleicht hat es auch geholfen, dass wir für jede Idee ein Gummibärchen verteilten …).

Die Kinder dachten ebenso vernünftig wie auch lustvoll nach oder liessen sich von ihren eigenen Wünschen inspirieren.

Spielplatz-Feeling im Supermarkt

Von den Kids haben wir erfahren, dass in 10 Jahren allerhand Alltagsgegenstände, wie Kuscheltiere oder Möbel, essbar sind. «Leckere» Dinge (z.b. Sushi oder Pizza) machen gesund oder sind gar Medizin. Einkaufen wird ein Spiel – online wie offline. Bewegen müssen wir uns dabei entweder gar nicht mehr –  da sich die benötigten Dinge per Vorstellungskraft vor unseren Augen materialisieren – oder per Magnet aus den Regalen gezogen werden. Oder wir schwingen an Lianen durch den Supermarkt, ernten dort frisches Obst oder zapfen Milch von einer Gummikuh. Eine Klobürste sucht man übrigens vergeblich, denn die Toiletten sind ganz klar selbstreinigend.

Grünes Blatt mit Zeichnungen von futuristischen Lebensmitteln
Lebensmittel kommen in verschiedenen Formen und werden verwendet, um Menschen zu verbessern oder zu heilen.

Leuchtende Kleider und Speed-Schuhe

Kleider nur zum Bedecken? Nicht mit Generation Alpha! Unser UX- Nachwuchs verbindet mehrere Funktionalitäten in einem Gegenstand:  Schuhe als Transportbeschleuniger oder Kleider, die Strassenbeleuchtung ersetzen können, gehören 2033 wohl zum Alltag.

Graues Blatt mit Zeichnungen von futuristischen Kleidungen.
Nachhaltigkeit und Mode gehören 2033 zusammen: Kleider sind Technologie oder aus Upcycling- Materialien.

Neue Formen der Überwindung von Langstrecken und steilen Gelände sind Highspeed-Röhren zum Rutschen oder schwebende Autos, angetrieben von Magneten.

Gelbes Blatt mit Zeichnungen von futuristischen Verkehrsmitteln.
Neue Formen der Überwindung von Langstrecken und steilen Gelände.

Spiel & Realität verschmelzen

Games werden körperliche Fernkontrolle erlauben und die Welten des Gamings stärker mit der Realität integriert.

Rosa Blatt mit Zeichnungen von futuristischen Spielen.
Bei den Games der Zukunft ist Ganzkörper-Einsatz gefragt.

Von der Konzeptidee zum AI-Prototyp

Mit der Beschreibung ihrer Zeichnungen und Notizen fütterten wir nun gemeinsam die KI (MidJourney), um Bilder zu generieren. Die Eingabeaufforderungen (Prompts) waren kurz und einfach, wie z. B. «electric scooter combined with a shopping cart for groceries». Für die Kinder erschien es übrigens völlig normal, dass ein Computer Bilder nach Wunsch generiert.

 

Beige Militärstiefel explodiert und zerrisst in der Luft
Zukunft der Fortbewegung: Schuh mit Flugmodus.
Roten Roller mit einem Einkaufskorb voller Obst
Zukunft der Fortbewegung: Transport-Scooter.
Blonde und schlanke Frau posiert mit einem Kleid aus lichtstrahlenden Plättchen
Zukunft der Mode: Leuchten
Schlanke weisse Frau mit schwarze Haare posiert mit einem steifen Kleid aus schwarzen Panels in weissenm Rand.
Zukunft der Mode: Strom generieren mit Solar-Panel-Kleidern.

Kinder einbeziehen für nachhaltige Konzepte

Durch immer wieder neues Assoziieren, denken sich die Kinder rasant und leicht in eine gemeinsame Zukunft. Dies macht grossen Spass und ist gleichzeitig dringend notwendig, um Nachhaltigkeit fortwährend in unserer Arbeit mitzudenken. 

Kinder haben eine einzigartige Sicht auf die Welt, von der wir häufig zu wenig wissen. Sie können uns damit inspirieren, bestätigen oder hinterfragen. Nutzerzentrierte Unternehmen profitieren, wenn sie sich nicht nur vorzustellen, wie nachfolgende Generationen in unserer Welt einst leben, was sie tun und denken. Wir sollten ihr als zentrale Nutzergruppe regelmässig und aufmerksam Ohren, Augen und Zeit widmen. 

Zwölf Kindern auf einer Bühne vor eine Folie mit Fotos vom WUD4Kids 2022.
Zum Abschluss präsentierten die Kids ihre Ideen im Plenum des Usability Day. (Foto: Nathanael Sommer)

WUD4Kids Team

Von Zeix Caterina Bérubé, Katrin Kolo, Sibylle Loetscher, Ricarda Reutimann (Organisatorin Workshop).

Mitwirkende von UX Schweiz: Alwin Seiverth, Dr. Susanne Schmidt-Rauch, Rainer Vogt und Dr. Eugen Rodel.  Zum ganzen Tag gibt es hier einen Rückblick in Bildern von UX Schweiz

Der nächste WUD4Kids findet zum Nationalen Zukunftstag 2024 im November statt. Die Programmankündigung erfolgt über UX Schweiz und in unserem Newsletter

 

Unsere Dienstleistungen für User-Centered Design

Wir bieten alle Dienstleistungen rund ums Frontend und sind vertraut mit verschiedenen Projekt-Management-Methoden wie Scrum oder Hermes.

Alle Phasen der Produktentwicklung mit User-Centered Design

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