Nach oben

Mobile von Anfang an

Beim Entwickeln von Websites hat sich in den letzten Jahren der «Mobile First»-Ansatz etabliert. Die Idee ist einfach: Designe zuerst die Smartphone-Ansicht der Website und erst dann die Tablet- und Desktop-Ansichten. Der geringe Platz auf dem Smartphone zwingt dazu, die Inhalte zu priorisieren. Klingt gut, oder?

Viele Websites sehen auf allen Geräten gleich aus…

Da Websites inzwischen sowieso mehrheitlich auf dem Smartphone konsumiert werden [1], hat man das wichtigste Szenario ja bereits abgedeckt. Nun kann man aber bei vielen Websites einen Trend beobachten: Sie schauen auf Desktop und Tablet gleich aus wie auf dem Smartphone, einfach grösser. Da ich in Zürich lebe und in Basel aufgewachsen bin, habe ich zwei Beispiele aus meinem Alltag ausgewählt: Die Websites des Zoo Zürich und von Basel Tourismus:

Screenshot von zoo.ch auf dem Desktop
zoo.ch auf dem Desktop
Screenshot von zoo.ch auf dem Smartphone
zoo.ch auf dem Smartphone
Screenshot von basel.com auf dem Desktop
basel.com auf dem Desktop
basel.com auf dem Smartphone

Auf der Desktop-Ansicht ist bei beiden die Navigation in einem «Hamburger»-Icon versteckt (drei waagrechte parallele Striche), die Suche ist ausgeblendet, und der Inhalt des Angebots ist – zumindest auf der Startseite – nicht erkennbar.

…aber überall gleich heisst nicht überall gleich gut

Das hat erwiesene Nachteile für den Benutzer:

  • Das grosse Bild ist schön, geht aber zu Lasten der Information. Wenn Benutzer auf solche Websites kommen, suchen sie primär nach handfesten Informationen. Diese darf nicht von Bildern verdrängt werden. Information sollte priorisiert, aber nicht amputiert werden.
  • Das «Hamburger»-Menü ist eine Hürde. Weil die Information über den Inhalt der Website versteckt ist, können sich die User kein mentales Modell davon bilden. Dass sie dies aktiv tun, indem sie die Navigation suchen und öffnen, ist aufwändig und daher eher unwahrscheinlich. Das belegen auch Studien [2].
  • Die versteckte Suche ist schwer zu finden. Die Suche muss immer verfügbar sein. Dies trifft hier umso mehr zu, falls der Benutzer die gewünschten Inhalte über die Navigation nicht findet. Dieses Verhalten sieht man in praktisch jedem Usability-Test.

In beiden Fällen wurde «Mobile First» zu «Mobile Only».

 

Mobile von Anfang an: Überall das bestmögliche Erlebnis

Bei Zeix denken wir, dass es essenziell ist, dem Benutzer immer das bestmögliche Erlebnis zu bieten, denn nur zufriedene Benutzer werden zu bezahlenden Kunden. Deshalb praktizieren wir «Mobile von Anfang an»: Wir konzipieren das Design gleichzeitig für Desktop, Smartphone und Tablet, um in jedem Fall die beste User Experience zu bieten.

Weiterführende Links

  1. Mobile and tablet internet usage exceeds desktop for first time worldwide. StatCounter.com, 1. November 2016
  2. Hamburger Menus and Hidden Navigation Hurt UX Metrics. K. Pernice & R. Budiu, Nielsen Norman Group, 26. Juni 2016
  3. Wenn die Einheitsgrösse nicht mehr allen passt. E. Brunner, Zeix, 4. Oktober 2012
  4. Think Responsive First. E. Brunner, Zeix, 18. Oktober 2012

Kommentare

Kommentar schreiben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert